Gründung
Der heute als Kameradschaft Bayerwald e.V. bezeichnete Verein wurde bereits im Jahre 1952 – lange vor Aufstellung der Bundeswehr – von fünf Weltkrieg II-Teilnehmern im Hotel „Zur
Waldbahn“ (Siegfried Hesse) in Zwiesel gegründet.
Es waren dies:
Sie nannten den Verein „Gebietskameradschaft Bayerischer Wald im Kameradenkreis der Gebirgstruppe“, weil sie alle als Gebirgsjäger der Wehrmacht an den verschiedenen Fronten gekämpft hatten.
Zum ersten Obmann wählten sie Otto Eisner.
Obmänner und Vorstände seit Gründung
10/1952 bis
10/1998 Otto Eisner
10/1998 bis 11/1999
Georg Ertl
11/1999 bis
09/2002 Klaus Seemann
09/2002 bis
10/2005 Otto Probst
10/2005 bis 10/2011
Horst Armann
04/2011 bis 09/2021
Otto Probst
seit 09/2021 Joli Haller
Herausragende Stationen in der Vereinsgeschichte
1952 Gründung des Vereins
1972 20-jähriges Gründungsjubiläum
1992 40-jähriges Gründungsjubiläum
2002 50-jähriges Gründungsjubiläum
2012 60-ähriges Gründungsjubiläum
2006 Beschluss einer neuen Satzung, Umbenennung
in Kameradschaft Bayerwald im
Kameradenkreis der Gebirgstruppe e.V.
2007 Eintragung in das
Vereinsregister als
Kameradschaft Bayerwald e.V. im
Kameradenkreis der Gebirgstruppe e.V.
Zuerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt für Körperschaften in
STRAUBING.
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Das Panzergrenadierbataillon 112 und das Edelweiß
Aus der Sicht eines Gebirgsjägers gehört das Edelweiß nur an seine Bergmütze, nicht ans Barett eines Panzergrenadiers. Dort stößt es bei ihm auf Unverständnis, wenn nicht gar auf Ablehnung. Er mag es als Stilbruch und als Missbrauch der Besonderheiten der Anzugsordnung betrachten, die nur Soldaten der Gebirgstruppe zustehen.
Bei der Bewertung des vermeintlichen „Stilbruchs“ aber darf die geschichtliche Entwicklung, die letztlich zur Trageerlaubnis geführt hatte, nicht außer Acht gelassen werden. Denn sie war auch eine Folge der Entwicklung der politischen Lage in Europa nach 1990 und der Umsetzung der daraus für die Bundeswehr gezogenen Konsequenzen und Strukturmaßnahmen. Dies hat ein besonderes Gewicht!
Was war und ist noch immer der Grund für das Edelweiß am grünen Barett der Soldaten des PzGenBtl 112 in REGEN? – Und – Warum soll es auch nach Abschluss der Transformation der Streitkräfte von der Verteidigung des eigenen Landes hin zur Möglichkeit ihres weltweiten Einsatzes dabei bleiben?
Nachfolgend wird auch begründet, warum dies selbst aus der Sicht der Kameradschaft Bayerwald e.V. neben der Traditionspflege auch zu ihrer Bestandssicherung so wichtig ist.
Zur geschichtlichen Entwicklung:
Das PzGrenBtl 112, in der Heerestruktur 4 zum JgBtl 112 umgegliedert und umgerüstet, war seit seiner Aufstellung das zweite Bataillon der PzGrenBrig/JgBrig 11 „Bayerwald“ in Bogen. Daher auch die Nummer „112“.
Als „Jägerbataillon“ bildete das Bataillon seit jeher für den Kampf im Winter und in schwierigem Berggelände aus. Es engagierte sich intensiv an den Wintersportarten Skilanglauf und Biathlon,
wozu es in seiner Gliederung ausdrücklich in die Lage versetzt wurde (erst Sportgruppe 4/1 und Sportfördergruppe 4/7, dann Sportfördergruppe 112).
Exzellende wintersportliche Erfolge errangen z.B. Franz Wudy, Jürgen Laschinger, Sepp Schneider.
Auch jetzt betreibt das Bataillon noch einen Skizug, der mit guten Schiläufern des Bayerischen Waldes besetzt ist und sich ohne weiteres mit den „Edelweißträgern“ aus der Alpenregion messen kann.
Mit Auflösung der PzGrenBrig 11 „Bayerwald“ im Rahmen der Heeresstruktur 5 Anfang der 90er Jahre wurde das PzGrenBtl 112 am 01.04.1992 der PzBrig 24 „Niederbayern“ in LANDSHUT, einer „Stammbrigade“ der 1. GebDiv unterstellt.
Damit waren die Soldaten aus REGEN faktisch nicht nur Soldaten der Niederbayern-Brigade sondern auch der 1. GebDiv, also der Gebirgstruppe. Mit dieser Eingliederung bekamen sie das Recht, das Edelweiß an ihr grünes Barett quasi als „Ausweis“ ihrer Zugehörigkeit zur Gebirgstruppe zu heften.
Bei den weiteren Maßnahmen zur Transformation wurde das PzGrenBtl 242 in MiTTERHARTHAUSEN bei Straubing, einst das zweite „Stammbataillon“ der PzBrig 24, am 01.10.1992 zum „Aufwuchsbataillon“ umgestuft und das PzGrenBtl 112 in REGEN nunmehr dafür zum „Stammbataillon“ der PzBrig 24 erklärt.
Daraus folgend übernahm das PzGrenBtl 112 nicht nur Personal und Material der „242er“, sondern auch deren militärische Tradition als Truppenteil der PzBrig 24 in der 1.GebDiv.
Aber bereits am 14.12.1992 informierte der damalige Divisionskommandeur den Kommandeur der PzBrig24 darüber, dass auch seine Brigade zum 30.09.1994 aufgelöst werden solle.
Damit musste das erst kurz zuvor der PzBrig 24 „Niederbayern“ unterstellte PzGrenBtl 112 sein Unterstellungsverhältnis zur weiter bestehenden PzBrig 12 „Oberpfalz“ in Amberg erneut wechseln.
Die Edelweiß-Trageerlaubnis blieb aber unangetastet. So ist das PzGrenBtl 112, jetzt als „Stammbataillon“ der PzBrig 12, auch heute noch ein „Edelweiß-Truppenteil“.
Das Edelweiß ist fester Bestandteil der gelebten und gepflegten Tradition des Bataillons geworden. Seine Soldaten tragen es mit Stolz an ihrem Barett.
Weitere Aspekte:
Unserer Kameradschaft Bayerwald e.V. – vulgo „Gebirgsjägerkameradschaft Bayerwald“ – gehören neben aktiven und ehemaligen Soldaten der 1. GebDiv zu rund einem Drittel der Mitgliedschaft aktive und ehemalige Soldaten des PzGrenBtl 112 an.
Sie engagieren sich hervorragend im Vorstand und in der Vereinsarbeit und bilden auch den Hauptteil des aktiven Kerns der Kameradschaft.
Die Kameradschaft Bayerwald e.V. im Kameradenkreis der Gebirgstruppe e.V. sieht ihre Zukunft mit der gelebten Tradition des PzGrenBtl 112 und mit dem "Edelweiß am Barett" verbunden und setzt in der Nachwuchsgewinnung auch auf die „112er“.
Quellen: Chronik der 1. Gebirgsdivision, RMS-Verlag Wolfsheim Redaktion: Hubertus Höhn
Erinnerungen von Oberst a.D. Horst Armann und
Oberstleutnant a.D. Georg Kuhndörfer